Sagenwanderung "Gisela Kreuz"
Wie das Gisela-Kreuz auf den Sodenberg kam
Es ist wohl schon mehr als 1.000 Jahre her, dass sich Gerhard, der junge Burgherr von der Burg Rieneck, des Öfteren nach Burg-sinn aufmachte in das Schloss derer von Thüngen. Freundlich wurde er dort willkommen geheißen. Besonders die hübsche Tochter Gisela aus dem Schloss hatte es ihm angetan. Da sich aber die Herren von Rieneck für etwas Besseres hielten, sah Gerhards Vater den Umgang seines Sohnes mit Gisela von Thüngen gar nicht gern.
Doch Gerhard entbrannte bald in Liebe zu Gisela und bat um die Hand der Geliebten bei deren Vater. Dieser gab, wenn auch schweren Herzens, seinen Segen zu dem Bunde. Bei seinem eigenen Vater aber fand Gerhard kein Gehör. Er werde seine Einwilligung zur Heirat niemals geben, sagte der strenge Vater. Als die Thüngen davon erfuhren, entbrannten sie in heftigem Zorn gegen das Geschlecht derer von Rieneck. Gisela wurde von ihrem Vater auf die Burg Kilianstein auf dem Sodenberg gebracht, damit sie weit entfernt war von Burg Rieneck. Gerhard aber nahm das Kreuz und zog mit anderen Kreuzrittern ins Heilige Land, wo er bei der Erstürmung einer Festung den Tod fand. Als Gisela die Kunde vom Tod ihres Geliebten erhielt, ließ sie auf dem Sodenberg ein steinernes Kreuz errichten, zu welchem sie täglich ging um zu beten, der Herrgott möge auch sie zu sich nehmen, damit sie bei ihrem Geliebten sein könnte. Es dauerte nicht lange, da ward ihr Gebet erhört und sie starb an Herzeleid.
Mit freundlicher Genehmigung von Regina Rinke (Text) und Lothar Reichardt (Zeichnung).
Die Broschüre "Sagenhafte Rhön" mit allen Sagenwanderungen kann bei Regina Rinke (regina-rinke@gmx.de) käuflich erworben werden.
Streckenbeschreibung und Streckenverlauf
An der Musikakademie des Klosters Hammelburg befindet sich ein großer Parkplatz zum Abstellen des Fahrzeuges. Direkt an der Klosterkirche führt der Main-Werra-Weg (roter Winkel) des Rhönklubs vorbei. Diesem Zeichen können wir uns (gegen die Spitze!) für den gesamten Weg anvertrauen. Auf bequemem Weg geht es zunächst am Fuße des Burgberges von Schloss Saaleck vorbei und später durch offene Flur nach Untereschenbach. Bald steigt der Weg an. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Nach Durchquerung eines Waldes wird das Naturschutzgebiet erreicht, das im Frühjahr wegen des Adonisröschens zahlreiche Besucher zu verkraften hat. Nun ist es nicht mehr weit zu dem ältesten Feldkreuz in der Gemarkung Hammelburg, dem Giselakreuz aus dem 12. Jahrhundert.
Länge des Weges ca. 4,5 km.
Wer bequem zum Giselakreuz wandern will, kann sein Auto am ehemaligen Gasthof Sodenberg parken und auf ebenem Weg zum Kreuz gelangen und den Rückweg über die Gedenkstätte des Rhönklubs (sichtbar!) wählen.
Vom Gasthof bis zum Kreuz ca. 2 km.