Sagen sind Geschichten, die sich vor langer, langer Zeit zugetragen haben sollen. Weil die Menschen damals jedoch kaum lesen und schreiben konnten, wurden die Geschichten erzählt, also weiter gesagt! Daher auch der Name „Sage“. Im Laufe der Zeit wurde beim Erzählen manches weggelassen, anderes hinzu „gedichtet“. Die Sagen veränderten sich also in den vielen Jahren.

Auch in unserer Heimat, der Rhön, wurden solche Sagen von Generation zu Generation weiter „gesagt“. Ludwig Wucke, Ludwig Bechstein und später auch Max Mölter und Gottfried Rehm haben fast 1.000 Sagen der Rhön gesammelt und aufgeschrieben.

Als im Jahr 2008 der Deutsche Wandertag viele Gäste aus nah und fern in unsere Rhön-Heimat führte, habe ich als damalige Präsidentin des Rhönklub e. V. 11 Original-Sagen-Schauplätze ausfindig gemacht und an diesen Plätzen Tafeln mit den Sagentexten aufstellen lassen. Diese Aktion diente dazu, auch Familien mit Kindern zum Wandern zu bewegen. Die 11 Tafeln wurden durch Sponsoren finanziert. Zu jeder Geschichte malte der Künstler Lothar Reichardt aus Dörmbach ein wunderschönes Bild. Ihm gilt mein besonderer Dank. Alle Sagen-Plätze sind auf bequemen Wegen leicht anzuwandern.

In diesem vorliegenden kleinen Sagenbuch sind die Standorte der Tafeln und die Wandermöglichkeiten aufgezeigt. Die Sagen habe ich in eine Sprache gesetzt, die auch von Kindern unserer Zeit gut verstanden werden kann. Jeder Geschichte ist auch das passende Bild beigefügt, welches draußen in der Natur auf der Tafel im Großformat zu bewundern ist.

Da die 2. Auflage vergriffen ist, habe ich mich entschlossen, eine 3. Auflage herauszugeben. Mögen sich viele Väter und Mütter mit ihren Kindern auf den Weg machen, um die „Teufelsmühle“, das „Steinerne Haus“, die „Hexenlinde“, das „Bubenbad“ oder das „Gisela-Kreuz“ und andere zu suchen, denn unsere Rhön ist wirklich „sagenhaft“!